SCHEIDT Vorreiter bei SF6-Gas-freien Mittelspannungs­schaltanlagen

SCHEIDT Vorreiter bei SF6-Gas-freien Mittelspannungs­schaltanlagen

Sortiment von Stationsaufbauten (BEK und NZ) besteht Störlichtbogenprüfungen
SCHEIDT ist gut vorbereitet auf die EU-Überlegungen, SF6-Gas-gefüllte Schaltanlagen ab 01.01.2026 zu verbieten: Von Mai bis Oktober haben wir verschiedene luftisolierte Schaltanlagen in Kombination mit unseren Stationstypen einer umfangreichen Störlichtbogenprüfung unterzogen. Alle Stationen wurden mit Alu-Türen der SMA Tech geprüft – mit überzeugenden Ergebnissen. Somit ist SCHEIDT als bisher einziges Unternehmen in der Lage, im Fall eines SF6-Verbotes sogar neun geprüfte Stationsaufbauten mit der neusten Technik hinsichtlich Schaltanlagen und Türtechnik anzubieten.

Bisher wurde SF6-Gas zur elektrischen Isolierung von Schaltanlagen der Mittelspannungs- und Hochspannungstechnik eingesetzt. Doch gilt dieses Gas als die Substanz mit der stärksten Treibhauswirkung: Ein Kilogramm SF6 wirkt ca. 22.800 mal so stark wie ein Kilogramm CO2, und im Havarie-Fall könnte es aus einer Schaltanlage entweichen – mit klimaschädlichen Folgen. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die EU Überlegungen anstellt, das Gas ab dem 1. Januar 2026 für 20 kV Mittelspannungsschaltanlagen zu verbieten. Seit dies bekannt geworden ist, haben einige Hersteller von Mittelspannungsschaltanlagen begonnen, ihre Technik neu zu denken und luftisolierte Alternativen zu entwickeln. Die besondere Herausforderung dabei ist, solche Schaltanlagen trotz des größeren Volumenbedarfs von Luft als Isolierung noch kompakt genug zu bauen, um sie in Ortsnetzstationen, wie SCHEIDT sie herstellt, unterbringen zu können.

Zwei renommierte Hersteller von Schaltanlagen warteten bereits im Jahr 2022 mit Lösungen auf: Die erste Anlage, die alle Anforderungen erfüllte, war die Siemens Blue GIS – in der Bauweise nahezu identisch mit ihrem SF6-Pendant, der 8DJH. Es folgte wenig später die Markteinführung der Schneider RM AirSeT. Obwohl je nach Aufbau der Schaltfelder beide Anlagen gleich groß sind wie die jeweilige SF6-Version und über die gleichen Kabelanschlusspunkte verfügen, bedeutet dies allerdings nicht, dass sich die luftisolierten Schaltanlagen auch in der Störlichtbogenprüfung ähnlich wie die SF6-Versionen verhalten. Gemeinsam mit den Herstellern haben wir deshalb sämtliche Stationstypen im Prüffeld in Berlin einer Störlichtbogenprüfung unterzogen. Geprüft wurden begehbare (BEK) und nicht-begehbare (NZ) Stationen. Die Anspannung vor der Prüfung war hoch, denn die zu erwartenden Drücke im Falle eines Störlichtbogens sind bei luftisolierten Anlagen um ein Vielfaches höher als bei SF6-Gas-Schaltanlagen. Dadurch haben kleine Stationen mit geringem Raumvolumen mehr Schwierigkeiten, eine Prüfung erfolgreich zu bestehen. Geprüft werden alle Stationen mit einem künstlich ausgelösten Kurzschluss von 20kA (Kiloampere) über eine Sekunde.

Bei der Auswahl der zu prüfenden Typen haben wir uns vor allem an Beobachtungen orientiert, wie sich der Markt und die Technik in den nächsten Jahren entwickeln werden: Bei der BEK haben wir den kleinstmöglichen Typen geprüft: BEK 250-300, bei den NZ standen vor allem die NZ 150-300 und die NZ 240-310 (in verschiedenen Aufbauten) im Fokus. Die Schaltanlagen beider Hersteller erwiesen sich in unseren Betonhüllen mit den SMA Tech-Alutüren als erfolgreiches Zukunftskonzept: Alle Stationsaufbauten bestanden die Störlichtbogenprüfung!

Damit ist es sogar im Falle eines SF6-Verbotes weiterhin möglich, sichere, innovative Schaltanlage in kleinen SCHEIDT-Stationen unterzubringen, die im Stadt- und Landschaftsbild nicht sonderlich auffallen und vor allem nicht viel Platz benötigen. Denn bei dem durch die Energiewende steigenden Bedarf an Ortnetzstationen ist Platz ein entscheidender Faktor.

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